Katie leidet an Xeroderma pigmentosum, einem angeborenen Gendefekt, der dafür sorgt, dass sie sich von jeglichem Sonnenlicht fernhalten muss. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wächst sie alleine bei ihrem Vater auf, lediglich mit Morgan als ihrer Freundin, die als einziges Kind nicht über den mysteriösen Vampir im abgedunkelten Haus lästert. Als sie ihren „Home Highschool“-Abschluss schafft, spielt sie eines Nachts als Straßenmusikerin Gitarre am Bahnhof, wo sie ihr Notizbuch vergisst, welches von Charlie gefunden wird – ihrem heimlichen Schwarm, den sie jahrelang an ihrem Fenster hat vorbeigehen sehen. Während die beiden zusammenfinden, schwebt über Katies Kopf jedoch dauernd das Damoklesschwert ihres Geheimnisses, denn sie kann es nicht über sich bringen, Charlie von ihrer Krankheit zu erzählen.
Man kann Midnight Sun – Alles für dich viel vorwerfen: Die vorhersehbare Handlung, die emotionale Manipulation durch das forcierte Drama mit Katies seltener Krankheit, die selten gelungene Gratwanderung zwischen der jungen Romanze und dem grausamen Schicksal, die unrealistisch zustandekommenden feel-good-Momente, die deutliche schauspielerische Unsicherheit Patrick Schwarzeneggers … und dennoch macht Midnight Sun eine Sache so unfassbar richtig, dass das alles vergeben werden kann. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern ist derart fantastisch, dass der Zuschauer bereits nach wenigen Minuten völlig von der Beziehung zwischen Katie und ihrem Vater eingenommen ist und allein deshalb schon automatisch unbedingt erfahren möchte, wie es weitergeht. Die Harmonie der beiden wird nur noch durch das Hinzukommen Schwarzeneggers übertroffen, welcher zusammen mit Bella Thorne für dieses Jahr sämtliche Teenypreise für „Bestes Leinwandpaar“ abgreifen sollte – trotz der merklich mangelnden Schauspielroutine. Rob Riggle, der im Grunde nur komödiantische Rollen verkörpert hat, beweist hier wunderbar, dass er auch die ernste – wenn auch nicht frei von Riggles typischem Komödiencharme – Rolle des aufopferungsvollen Vaters übernehmen kann.
In romantischen Filmen wird oft bestimmte Musik über manche Szenen gelegt, um Emotionen vorzutäuschen, welche die Szene alleine gar nicht hergibt. In Midnight Sun wurden nicht nur extra für den Film Songs komponiert, sie sind eine echte Verstärkung des Gezeigten und kein bloßes Surrogat. Vor allem der Titelsong, welcher auch im Blu-ray-Menü zu hören ist, wird noch lange im Ohr bleiben.
Auch wenn Midnight Sun – Alles für dich den Balanceakt zwischen Romanze und Drama nicht immer bewältigen kann, ist er doch absolute Pflicht für Genrefans. Allein für das Zusammenspiel der drei Hauptdarsteller ist er darüber hinaus jeden Blick wert.
Bewertung: 7/10